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Mit einem vollbesetzten Kuppelzelt ist heute das Programm der 11. Hamburger Klimawoche auf dem Hamburger Rathausmarkt in Anwesenheit von Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) und Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) eröffnet worden. Live wurde dabei nach Monaco geschaltet, wo der Weltklimarat (IPCC) den dritten Sonderbericht mit dem Schwerpunkt Ozeane und Polarregionen vorstellte.

Der IPCC hatte mit 100 Wissenschaftler*innen mehr als 7000 Studien und 30.000 Kommentare ausgewertet und kommt zu dem dramatischen Ergebnis, dass in Sachen Klimaschutz sofort gehandelt werden muss. Dabei wurde dargelegt, dass der Meeresspiegel höher ansteigt, als im vergangenen IPCC-Bericht prognostiziert wurde. Zudem schmelzen Gletscher und Permafrost noch schneller als gedacht und Wirbelstürme werden stärker.

Die Ergebnisse des IPCC-Berichts betreffen uns auch in Hamburg. Denn der Meeresspiegelanstieg wird in den nächsten 250 Jahren vier Meter betragen, wenn der menschengemachte Klimawandel nicht sofort gestoppt wird. Das würde für die Hansestadt bedeuten, dass ein Drittel der bewohnten Stadt nicht mehr vor Hochwasser geschützt werden könnte.

„Ich begrüße, dass sich der Senat in einigen Punkten schon über Nachbesserungen des Klimapakets des Bundes einig ist“, sagt Frank Otto, Vorsitzender von Klimawoche e.V.. „Das kann aber nur der Anfang sein. Hamburg hat jetzt die Chance mit klugen und mutigen Klimaschutzprojekten und -beschlüssen voranzugehen und der Bundesregierung zu zeigen, wie guter Klimaschutz in einer Großstadt und gleichzeitig an einem Industriestandort wirklich geht.“

„Da die Information der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel ist, sind wir mit der Hamburger Klimawoche genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagt Frank Schweikert, Sprecher des Beirats der Hamburger Klimawoche. „Wir werden bis zum kommenden Sonntag auf mehr als 250 attraktiven Veranstaltungen ein breites Angebot an Informationen bieten.“

„Man muss aus dem Klima-Päckchen der Bundesregierung ein wirkungsvolles Paket machen“, kommentiert Klimaforscher Prof. Hartmut Graßl, Beiratsmitglied der Hamburger Klimawoche, die Klimabeschlüsse der Großen Koalition in Berlin. „Die wissenschaftlichen Fakten sind seit mehr als 30 Jahren bekannt und die Dringlichkeit zu handeln ist durch den IPCC-Bericht noch mal überdeutlich geworden.“

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Beitragsfoto: Klimaforscher Prof. Hartmut Graßl (Vereinigung Deutscher Wissenschaftler) im Gespräch mit Moderator Frank Schweikert (Deutsche Merresstiftung; l.) im Kuppeltest auf dem Rathausmarkt. Foto: David Luther

Sliderfoto: Die Schirmherren Birte Lorenzen und Boris Herrmann vom Team Malizia mit Moderator Frank Schweikert (Deutsche Merresstiftung; l.). Foto: David Luther