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Die Zunahme von Extremwetterlagen sind erste drastische Vorboten für das, was der Klimawandel auch für die Metropolregion Hamburg bedeutet. So beklagen Expert*innen aus Klimaforschung, Land- und Forstwirtschaft das dritte Jahr in Folge mit extremster Trockenheit – besonders im April. Der Schutz des Klimas zum Schutz unserer Metropole muss zur wichtigsten Aufgabe werden. Diese negativen Folgen des Klimawandels zwingen uns, endlich konsequent gegenzusteuern und in den Klimaschutz zu investieren. Der Schutz des Klimas zum Wohl unserer Metropole muss zur wichtigsten Aufgabe werden, da diese Investitionen die Zukunft Hamburgs sichern. Für unsere Stadt bedeutet das, den Klimaschutz nicht als Kostentreiber, sondern als herausragende Chance zu verstehen. Die Erneuerbaren Energien, der Wissenschaftsstandort und die grüne Logistik wären drei Boombranchen eines konsequenten Klimaschutzes.

„Es ist jetzt Zeit konsequent zu handeln. Die Bereitschaft für einen effektiven Klimaschutz muss aus der Mitte der Gesellschaft kommen“, sagt Frank Otto, Vorsitzender von Klimawoche e.V. „Wir wollen mit der 12. Hamburger Klimawoche dazu gemeinsam mit einem unabhängigen Netzwerk aus 200 Unternehmen, Organisationen und Verbänden einen erkennbaren Beitrag leisten.“

Mit rund 220 Veranstaltungen unter dem Motto „Das Klima braucht Dich“ ist am Sonntag zum zwölften Mal die Hamburger Klimawoche gestartet, die bis zum 27. September dauert. Auf Hamburgs prominentesten Platz, dem Rathausmarkt, wirbt ein unabhängiges Netzwerk für eine klimafreundliche und zukunftsfähige Stadt. Es ist die erste große Veranstaltung auf dem Rathausmarkt seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie, die Dank des großartigen Einsatzes vieler Partner*innen und einem innovativen Corona-Konzept stattfinden kann. So wird eine imposante Eventüberdachung die Besucher*innen sowie die Bühne mit den Expert*innen vor Regen schützen und zugleich luftdurchflutet den bestmöglichen Schutz vor Corona bieten.

Jeden Tag geht es auf dem Rathausmarkt um zwei andere Themenkomplexe: Am Dienstag sind es die Themen Mobilität & Energie, am Mittwoch um Klima & Entwicklung, am Donnerstag um Meere & Forschung, am Freitag um Wirtschaft & Stadtentwicklung, am Sonnabend um Ernährung Landwirtschaft und am Sonntag um Artenschutz & Leben.

„Wenn die Politik jetzt den richtigen Rahmen setzt, kann der Wandel hin zu einer dekarbonisierten Gesellschaft gelingen. Das nutzt der Wirtschaft, der Menschheit und der gesamten Biosphäre“, sagt Prof. Claudia Kemfert, Schirmfrau der 12. Hamburger Klimawoche. Die renommierte Wirtschaftsexpertin mit den Schwerpunkten Energieforschung und Klimaschutz leitet seit 2004 die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit. Außerdem ist sie Co-Vorsitzende im Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung und eine der renommiertesten Verfechterinnen einer kompromisslosen Energiewende in Deutschland. „Noch in diesem Jahr muss ein schnellerer Kohleausstieg entschieden werden. Alte, ineffiziente Kohlekraftwerke müssen vom Netz genommen und kein neues mehr ans Netz gelassen werden. Das Ausbautempo der erneuerbaren Energien muss massiv erhöht werden. Dazu gehört, die Windabstandsregeln abzuschaffen, finanzielle Beteiligungsmodelle für Regionen und Kommunen bundeseinheitlich zu ermöglichen und der Ausbaudeckel für Solarenergie muss sofort abgeschafft werden.“

„Der Klimawandel geht unvermindert weiter – auch wenn Corona und die Flüchtlingssituation viele Schlagzeilen bestimmen“, sagt Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „In dieser Woche rücken diverse Veranstaltungen in Hamburg die Klimakrise in den Mittelpunkt – die Klimawoche mit ihren Aktionen leistet hier einen wertvollen und engagierten Beitrag aus der Zivilgesellschaft. Um die Erderwärmung und ihre dramatischen Auswirkungen zu begrenzen, müssen wir jetzt beherzt und verantwortlich handeln. In Hamburg haben wir einen Klimaplan mit 400 Maßnahmen und ein ehrgeiziges Klimaschutzgesetz, die wir jetzt umsetzen. Politik und Wirtschaft können aber nicht allein dafür sorgen, dass wir unsere Klimaziele erreichen. Jede und Jeder ist auch im Privaten gefordert und kann einen Beitrag zum CO2-Sparen leisten.“

Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Die Klimawoche ist eine willkommene Initiative, die wir als Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen gern ideell und finanziell unterstützen. Denn Klimaschutz ist eine Aufgabe, die uns alle angeht – nachhaltiges Planen und Bauen gehört dazu. Hamburg zählt zu den ‚grünsten‘ Großstädten in Europa, und jetzt und in Zukunft weisen alle größeren Stadtentwicklungsgebiete bei uns neue, für das Stadtklima wichtige Parks und Grünflächen auf. Mit Hamburgs Klimaplan haben wir uns viel vorgenommen, und es ist gut, dass die Klimawoche 2020 weiter für das Thema sensibilisiert.“

Die Hamburger Klimawoche widmet sich auch in ihrem 12. Jahr nicht nur den Gefahren und Herausforderungen des Klimawandels. So wird in vielen Veranstaltungen die nachhaltige Entwicklung beleuchtet, die auch für Hamburg von großer Relevanz ist. Dabei orientiert sich die Klimawoche an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (englisch: Sustainable Development Goals, SDGs). Diese SDGs sollen den Weg in eine gerechtere und nachhaltige Zukunft auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene vorgeben. Sie wurden in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung am 1. September 2015 von der UN-Generalversammlung verabschiedet traten am 1. Januar 2016 in Kraft.

Um mit Nachdruck auf die Bedeutung der Nachhaltigkeitsziele hinzuweisen, haben Stand up-Paddler*innen mit Unterstützung der Firmen SUPco, SUP CLUB Hamburg und Starboard die 17 SDGs heute über die Binnenalster zur Pressekonferenz im „Alex im Alsterpavillion“ am Jungfernstieg gebracht. Eine starke Aktion zum Auftakt der Klimawoche.

In unmittelbarer Nähe der Klimawochen-Veranstaltungen findet rund um die St. Petri- Kirche am 26. und 27. September mit rund 100 Akteuren*innen aus Wirtschaft und Gesellschaft der Themenpark der Klimawoche als „Green World Tour Hamburg“ statt. Und heute startet zudem das Bildungsprogramm für mehr als 3000 Schüler*Innen. Alle Veranstaltungen werden klimaneutral durch die Unterstützung des Unternehmens South Pole ausgerichtet.

Die drei Leuchttürme der Klimawoche:

  • 34 Diskussionen, Vorträge und Filme auf dem Rathausmarkt zu Themen wie Mobilität, Klimaflucht, Wirtschaft, Forschung und Ernährung.
  • Im Ausstellerbereich informieren die Verbraucherzentrale Hamburg über klima- und umweltrelevante Themen. Digital können die Besucher*innen Kontakt zu Klimaforscher*innen aufnehmen und ihnen Fragen zu ihrer Arbeit und der Bedeutung der wissenschaftlichen Ergebnisse stellen. Und mit der NEW 4.0- Roadshow bringt die HAW Hamburg ein faszinierendes interaktives Exponat mit, mit dem den Menschen die Energiewende für Hamburg und Schleswig-Holstein nähergebracht werden soll.
  • Der Themenpark der Klimawoche als Green World Tour Hamburg findet am 26. und 27. September rund um die Hauptkirche St. Petri statt. Die Besucher*innen bekommen Anreize, wie sie unsere Umwelt mit kleinen Verhaltensänderungen nachhaltig Gutes tun können.